Sonntag, 10. September 2006

+ Energiepolitik

Sozialwort: (289) Nachhaltigkeit bedeutet Einsatz für gerechte Lebensbedingungen und einen schonenden Umgang mit der Natur auf Zukunft hin. Wenn Nachhaltigkeit als durchgängiges Prinzip zur Anwendung kommen soll, müssen neue Konzepte des Wirtschaftens entwickelt werden.

Alexander van der Bellen fordert " eine neue Weichenstellung in der Energiepolitik - hin zu erneuerbaren Energien hier in Österreich. Wir glauben, dass das nicht nur aus Klimaschutzgründen notwendig ist, sonderen auch zehntausende Arbeitsplätze schafft. Ein Beispiel: Güssing im Südburgenland gehörte vor zehn Jahren zu den ärmsten Gemeinden Österreichs. Durch Konzentration auf die verschiedensten Formen der Energiegewinnung aus heimischen Ressourcen hat man es dort geschafft, dass der Strom zwar nicht billiger geworden ist, aber dass das Geld in der Gemeinde bleibt." (Sonntags Rundschau, 10.9.2006)

Freitag, 8. September 2006

- Integrationspolitik

Sozialwort: (145) Unsere kulturellen Traditionen werden durch Menschen aus anderen Ländern nicht bedroht, sondern bereichert. Um Chancengleichheit zwischen allen Menschen, die in unseren Ländern leben, zu schaffen, braucht es eine Integrationspolitik, die die Bedürfnisse und Anliegen der aus dem Ausland stammenden Menschen und ihrer Familien mit einbezieht und ihre sozialen Rechte garantiert. Integration verlangt auch Teilhabe an demokratischen Rechten.
Auf dieser Basis sollte es möglich sein, eine Kultur der Gastfreundschaft und ein offenes Europa zu entwickeln, das für alle Beteiligten zur Bereicherung werden kann.

Peter Westenthaler: 300.000 Ausländer sollen aus Österreich abgeschoben werden. (OÖ-Nachrichten, 30.8.2006)

+ Entwicklungszusammenarbeit

Sozialwort: (279)Die Kirchen erwarten, dass in Österreich ein verbindlicher Stufenplan zur Erhöhung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit von Bund, Ländern und Gemeinden erarbeitet wird, um möglichst rasch die vereinbarte Höhe von 0,7% des Brutto-Sozialprodukts zu erreichen.

Ulrike Lunacek: Konkret würde das eine tatsächliche Erhöhung der Entwicklungszusammenabeitsleistungen auf 0,7% des Brutto-Nationaleinkommens BNE bis 2015, das ist die UNO- und die EU-Vereinbarung, erfordern. (Die Presse - Weblog, 29.8.2006)

Donnerstag, 7. September 2006

- Soziale Leistungen

Sozialwort: (213) Soziale Sicherheit macht Gesellschaften nicht arm, sondern ist ein wesentliches Element des sozialen Zusammenhalts. Soziale Investitionen wirken sich auch ökonomisch positiv aus. Ein gut ausgebautes System von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen ermöglicht ein hohes Qualifikationsniveau. Ein allen zugängliches Gesundheitssystem, eine gut funktionierende Infrastruktur bieten die Grundlagen einer erfolgreichen Wirtschaft. Die solidarische Absicherung von Risiken wie Arbeitslosigkeit und Alter sind Reichtums- und Wohlstandsindikatoren einer Gesellschaft. Dieser Wohlstand, der keine Gruppe ausschließt, sondern darauf abzielt, möglichst viele einzuschließen, ist ein positives Element des Wirtschaftsstandortes Österreich und eine Grundlage der Lebensqualität aller, die zu erhalten eine wesentliche Aufgabe ist.

Heinz-Christian Strache:
"Wir können zu recht stolz sein auf den Sozialstaat Österreich. Aber hier können auch Zuwanderer auch schon alle sozialen Leistungen erhalten. Diese sollten aber ausschließlich für österreichische Staatsbürger sichergestellt sein." (TV-Duell, 6.9.2006)

+ Sozialstaat

Sozialwort: (212) Sozialstaat und Freiheit, Solidarität und Individualität schließen einander nicht aus, sondern bedingen und ergänzen einander. Der Sozialstaat ist Voraussetzung dafür, dass die Werte von Individualität und Freiheit nicht nur ein Privileg der Einkommensstarken und Vermögenden sind, sondern allen Menschen zukommen.

Heinz-Christian Strache: Erhalt des Sozialstaats (derstandard.at-Blog, 5.9.2006)

Mittwoch, 6. September 2006

- Zuwanderer

Sozialwort: (117) Häufig konzentrieren sich Zuwanderer in bestimmten Wohnvierteln. Es entstehen Inseln, die von einer mehr oder weniger homogenen Volksgruppe mit anderer Muttersprache und Kultur dominiert sind. Diese Wohnviertel können eine erfreuliche, „bunte“ Erscheinung der Stadt sein, wenn sie nicht als Fremdkörper betrachtet werden. Es bedarf jedoch besonderer Anstrengungen der städtischen Wohn-, Verkehrs- und Schulpolitik, um zu verhindern, dass daraus Ghettos entstehen.
Eine besondere Herausforderung liegt darin, den Frauen aus Immigrationsgruppen einen Weg aus Isolation und Ausgrenzung zu ermöglichen.

Heinz-Christian Strache: Stopp der Einwanderung nach Österreich und damit auch Bekämpfung der Ausländerkriminalität statt Multikulti-Ideen (derstandard.at-Blog, 5.9.2006)

Dienstag, 5. September 2006

+ Ungleichverteilung von Einkommen

Sozialwort: (191) Wo der Markt sich selbst überlassen bleibt, entsteht Ungleichverteilung von Einkommen, Vermögen und Beteiligungschancen. Aufgabe der Politik ist es, durch Bereitstellung einer allen zugänglichen Infrastruktur, durch eine ausgleichende Steuer- und Sozialpolitik, durch rechtliche Regelung von Arbeit und Wirtschaft dafür zu sorgen, dass alle Menschen einen gerechten Anteil an den gemeinsam erwirtschafteten Gütern und Leistungen erhalten und menschenwürdig leben können.

Mirko Messner:
Den an der Wiener Börse notierten heimischen Unternehmen, sagt er, "geht es so gut wie nie zuvor. Allerdings partizipieren die Eigentümer der Unternehmen in weit höherem Maße vom Erfolg als die Arbeitnehmer. Das Wachstum der Löhne und Arbeitsplätze hält in keiner Weise Schritt mit dem enormen Wachstum der Gewinne und Dividenden". (Networld Blog, 1.9.2006)

Montag, 4. September 2006

- Sonntagsöffnung

Sozialwort: (171) Von besonderer Bedeutung ist der freie Sonntag als ein wertvolles Gut der ganzen Gesellschaft, für dessen Erhalt sich die Kirchen gemeinsam mit vielen zivilgesellschaftlichen Kräften einsetzen. Dienste, die für das Wohl aller unverzichtbar sind, müssen auch an Sonn- und Feiertagen geleistet werden. Jene Menschen, die dies für die anderen auf sich nehmen, verdienen besonderen Respekt.

Finanzminister Grasser: Es braucht eine totale Ladenöffnung in Österreich, beginnen wir doch schon in diesem Advent (Österreich, 1.9.2006)

Ihr Beitrag zu diesem Blog

Wir sind ständig auf der Suche nach Zitaten von PoliktikerInnen zu verschiedenen Themen, die auch in den einzelnen Sozialwort-Kapiteln angesprochen werden. Bitte schicken Sie uns solche Zitate und teilen Sie uns die Quelle mit, durch welche diese Aussagen belegbar sind. Herzlichen Dank für Ihr Intesse an diesem Wahlkampf-Monitoring.

E-Mail

Das Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen

Im Sozialwort, das am 1. Adventsonntag 2003 erschienen ist, nehmen christliche Kirchen östlicher und westlicher Tradition in Österreich gemeinsam Stellung zu den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen.

"Die Kirchen Europas haben sich verpflichtet, Inhalte und Ziele ihrer sozialen Verantwortung miteinander abzustimmen und sie gegenüber den säkularen Institutionen möglichst gemeinsam zu vertreten (Charta Oecumenica Nr.7, Sozialwort Nr.2). Im Zentrum dieses kirchlichen Engagements steht der Einsatz für ein menschenwürdiges Leben für alle, insbesondere für die Schwachen und Benachteiligten. In ihrem Sozialwort wollen die christlichen Kirchen westlicher und östlicher Tradition in Österreich gemeinsam Wege aufzeigen, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken, Beteiligung zu ermöglichen, Ausgrenzung zu vermeiden und Voraussetzungen zu schaffen für ein gerechteres Zusammenleben aller Menschen, in Sorge um die Zukunft der Schöpfung und für das Leben der kommenden Generationen.

Das "Projekt Sozialwort"

Der Sozialwort-Prozess (2000-2003) startete mit einer kritischen Standortbestimmung sozialer Initiativen und Einrichtungen der christlichen Kirchen (Phase I). Die 522 Rückmeldungen wurden im "Sozialbericht" dokumentiert und öffentlich zur Diskussion gestellt (Phase II). Zusammen mit Stellungnahmen von Parteien, Interessenvertretungen und sozialen Einrichtungen bildet der "Sozialbericht" Grundlage und Hintergrund für die Erstellung des "Sozialworts" (Phase III).

Der Aufbau des Sozialworts und die aufgenommenen Themen entsprechen den gesellschaftlichen Brennpunkten, die aus dem Sozialwort-Prozess hervorgegangen sind.

Ein Kompass für soziales Denken und Handeln

Um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, ist umfassende Bildung eine wesentliche Voraussetzung; Bildung ist so eine Schlüsselfrage für die Zukunft der Einzelnen und der Gesamtgesellschaft. Deshalb steht das Kapitel "Bildung" am Beginn des Sozialwortes, zusammen mit dem Kapitel "Medien", da die Medien mehr als je zuvor das Denken und Handeln, die Weltsicht von Menschen jeden Alters prägen, und wesentlichen Einfluss auf politische und demokratische Entwicklungen ausüben.

"Lebensverbindungen" sind Grundlage menschlichen Lebens und des sozialen Zusammenhalts. Das Zusammenleben in der Familie unterliegt vielfältigen Einflüssen durch die Veränderung der gesellschaftlichen Vorstellungen, durch den Wandel von Arbeitswelt und Wirtschaft.

Tiefgreifende Veränderungen prägen auch die "Lebensräume" von Land, Stadt und Regionen, vor allem durch die Erweiterung der Europäischen Union.

Die Entwicklungen in "Arbeit" und "Wirtschaft" stehen im Mittelpunkt von Hoffnungen und Sorgen der Menschen. "Soziale Sicherheit", verlässliches Funktionieren gemeinschaftlicher Einrichtungen – von den Schulen bis hin zu den sozialen Sicherungssystemen - bilden die Voraussetzung für sozialen Zusammenhalt.

Die Hoffnung auf "Frieden", der Einsatz für "weltweite Gerechtigkeit" und Verantwortung für die "Zukunftsfähigkeit" unseres Wirtschaftens sind Ziel und Inhalt des Engagements vieler Christinnen und Christen. Parallel zur wirtschaftlichen Globalisierung ist die Entwicklung von Regeln und Normen notwendig, um weltweite Gerechtigkeit möglich werden zu lassen.

Selbstverpflichtung der Kirchen – erneuerte Praxis

Entscheidend für die Glaubwürdigkeit ist die Verbindung des Sozialwortes mit der sozialen Praxis kirchlicher Initiativen und Einrichtungen. Deshalb sind jedem Kapitel "Aufgaben" zugeordnet, mit denen die Kirchen dazu einladen, sich die Anliegen des Sozialworts zu eigen zu machen. Auf Grund dieser Selbstverpflichtung benennen die Kirchen dann auch "Aufgaben" für Staat und Gesellschaft als gemeinsame Herausforderungen.

Weiterführung des sozialen Dialogs

In ihrem Schlusskapitel laden die Kirchen zur weiteren Auseinandersetzung um gesellschaftliche Gerechtigkeit und Zukunft ein und ermutigen zu einem erneuerten sozialen Engagement.

Links:
Sozialwort-Homepage
Sozialworttext Online

Wahlkampf Monitoring

„Monitoring“ steht als Überbegriff für die Beobachtung, Erfassung und Steuerung von Vorgängen oder Prozessen. In diesem Sinne wollen wir auf dieser Seite den Wahlkampf zur österreichischen Nationalratswahl 2006 genauer unter die Lupe nehmen.

Als Anhaltspunkt gilt für uns dabei das Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, das mit seinen Forderungen das Engagement der Kirchen für ein menschenwürdiges Leben für alle unterstreicht. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Menschen am Rande der Gesellschaft, einer gerechten Verteilung der Güter dieser Erde und einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung.

Hier finden Sie regelmäßig Zitate österreichischer Politiker/innen und dazu jeweils eine Forderung des Sozialwortes.

Freitag, 1. September 2006

- Tempo 100 auf A1-Abschnitt als Umweltschutzmaßnahme

Sozialwort: (287) ... Der Treibhausgas-Ausstoß steigt weltweite - auch in Österreich - trotz der übernommenen Verpflichtung zur Reduktion. Die Folgen sind Gesundheitsgefährdungen für die Menschen, Umweltschäden, Aussterben von Tier- und Pflanzenarten ...

Franz Hiesl: "Mir wäre lieber, man würde die österreichischen Grenzwerte, die niedriger als die EU-Grenzwerte sind anheben, dann bräuchten wir Tempo 100 nicht." (OÖ Nachrichten, 1.9.2006)

Politik Monitoring

Wir - die Katholische Aktion Oberösterreich - wollen Aussagen von PolitikerInnen genau unter die Lupe nehmen. Als Anhaltspunkt gilt für uns dabei das Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, das mit seinen Forderungen das Engagement der Kirchen für ein menschenwürdiges Leben für alle unterstreicht.

Aktuelle Beiträge

+ Armutsbekämpfung
Sozialwort: (220) Trotz gut ausgebauter sozialer Netze...
motesq - 26. Sep, 15:42
- Tempo 100 auf A1-Abschnitt...
Sozialwort: (287) ... Der Treibhausgas-Ausstoß steigt...
motesq - 26. Sep, 15:27
+ Energiepolitik
Sozialwort: (289) Nachhaltigkeit bedeutet Einsatz für...
motesq - 26. Sep, 15:02
+ EU-Beitrittsverhandlungen. ..
Sozialwort: (159) Europa muss in eine konstruktive...
motesq - 26. Sep, 13:34
- Sozialleistungen für...
Sozialwort: (211) Welche „öffentlichen Güter“ soll...
amos - 25. Sep, 11:09

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Impressum

F.d.I.v.: Katholische Aktion Oberösterreich, Kapuzinerstraße 84, 4021 Linz

Suche

 

Status

Online seit 6467 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 4. Nov, 01:16

Credits


1: Bildung:Orientierung und Beteiligung
3: Beziehungsfähigkeit und sozialer Zusammenhalt
4: Lebensräume: Wandel und Gestaltung
5: Arbeit – Wirtschaft – Soziale Sicherheit
6: Frieden in Gerechtigkeit
7: Gerechtigkeit weltweit
8: Verantwortung in der Schöpfung
Info
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren